Die Projektdurchführung
Die Ziele von SunPass
Folgende Ziele möchten wir mit dem Programm SunPass realisieren:
• Das Bewusstsein von pädagogischem Fachpersonal, Eltern und Kindern zum Thema Sonnenschutz wird geschärft
• Ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Sonne wird erlernt
• Die UV-Exposition der Kinder im Kindergarten wird reduziert
• Die Neuerkrankungsrate von Hautkrebs wird langfristig gesenkt
Was ist SunPass?
SUNPASS ist ein primäres Präventionsprojekt. Das SunPass - Projekt wird jährlich durchgeführt. Die Projektteilnahme ist kostenlos. Das Programm startet im Frühjahr und ist mit Ende des Sommers abgeschlossen. Mittels unterschiedlicher Angebote werden Erzieher*innen, Eltern und Kinder in das Projekt eingebunden.
Das SunPass - Programm umfasst folgende Angebote, die je nach Bundesland und Anbieter variieren können:
• Vorgespräch mit der Einrichtung oder beim Träger
• Erhebung der bestehenden Sonnenschutzmaßnahmen
• Schulungs-und Informationsveranstaltungen für pädagogische Fachkräfte und Eltern, unterstützt durch Dermatolog*innen
• Methodenhandouts für diverse altersgerechte Aktionen und Einheiten, mit denen das pädagogische Personal der Kita das Thema Sonne und Sonnenschutz spielerisch mit den Kindern von der Krippe bis zum Vorschulalter erarbeiten kann
• Vielseitige Materialien für jede Altersgruppe zum Basteln und Gestalten in der Kita
• Ein Kinderbuch zum Thema Sonnenschutz
• Ortsbegehung und/oder Checklisten, um gemeinsam geeignete Sonnenschutzmaßnahmen in der Kita zu planen und umzusetzen
• Auszeichnung zum Sonnenschutzkindergarten nach erfolgreicher Teilnahme am SunPass-Projekt
Die Sonnenschutzvereinbarung
Die Grundlage zum Erlernen eines gesunden Umgangs mit der Sonne und der richtigen Maßnahmen zum Schutz vor Sonnenstrahlung bietet in dem Projekt die sogenannte Sonnenschutzvereinbarung.
In der Sonnenschutzvereinbarung sind alle Maßnahmen beschrieben, die zur Erlangung der SunPass - Auszeichnung in der Einrichtung konsequent umgesetzt werden sollten. Ziel der Sonnenschutzverein-barung ist es, alle Beteiligten über das Thema Sonnenschutz und seine Bedeutung zu informieren und die Kinder effektiv vor gesundheitsschädigenden Mengen ultravioletter Strahlungen und den daraus möglicherweise resultierenden Sonnenbränden zu schützen. Die Sonnenschutzvereinbarung sollte von den ersten sonnenintensiven Frühlingstagen bis zum Herbstende „gelebt“ und umgesetzt werden.
Sonnenschutzmaßnahmen
Es empfiehlt sich, die beschriebenen Sonnenschutzmaßnahmen entsprechend den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) ab einem UV-Index von 3 umzusetzen.
UV- Index
Der UV-Index ist ein international normiertes Maß, welches die Intensität der UV-Strahlung bewertet. Der UV-Index kann als Orientierung zur Ergreifung geeigneter Sonnenschutzmaßnahmen dienen. Deshalb gilt es, diesen täglich zu aktualisieren und für das pädagogische Fachpersonal sowie die Eltern gut sichtbar in der Einrichtung auszuhängen.
Schatten aufsuchen
Es werden auf dem Kindergartengelände ausreichend Schattenplätze für die Aktivitäten im Freien zur Verfügung gestellt, die, wenn möglich, dem Lauf der Sonne und dem natürlichen Bewegungsdrang der Kinder angepasst werden können. Zu Zeiten der intensivsten Sonneneinstrahlung, zwischen 11.00 und 15.00 Uhr, halten sich die Kinder im Schatten oder, bei UV-Index-Werten ab 8, im Haus auf. Dieses Verhalten wird auch bei Ausflügen etc. berücksichtigt.
Zu beachten ist, dass auch Schatten keinen vollständigen UV-Schutz bieten kann. Etwa 50 % der UV-Strahlen können durch Bäume, Sonnenschirme oder Markisen abgefangen werden. Aufgrund von Reflexionen und Umgebungsstrahlung ist man jedoch weiterhin einem erheblichen Teil der UV-Strahlung ausgesetzt. Auch eine geschlossene Wolkendecke hält nur etwa 20% der Strahlung ab.
Textiler Sonnenschutz
Bei hoher Sonneneinstrahlung ist immer auf ausreichende und schützende Bekleidung zu achten. Allein damit kann das Risiko für einen Sonnenbrand deutlich minimiert werden.
Kleidung
Die typischen „Sonnenterrassen“ wie Schultern, Oberarme, Oberschenkel, Rücken und Fußrücken sollten bedeckt sein. Deshalb empfiehlt es sich T-Shirts zu tragen, die möglichst bis zu den Ellenbogen reichen und Hosen oder Röcke anzuziehen, die möglichst über die Knie reichen.
Kopfbedeckung
Beim Aufenthalt im Freien sollte immer eine Kopfbedeckung getragen werden, die über einen möglichst breiten Schirm sowie einen Nackenschutz verfügt. Nacken, Ohren, Augen, Lippen sowie weite Teile des Gesichts sollten dadurch vor Sonneneinstrahlung geschützt werden.
Augenschutz
Eine geeignete Kindersonnenbrille ist laut Dermatologen empfehlenswert. Für den Kitaalltag ist das Tragen von Sonnenbrillen aber oft nicht umzusetzen.Jede Kita sollte daher für sich entscheiden, ob das Tragen von Kindersonnenbrillen in der Einrichtung praktikabel ist.
Sonnencreme
Alle Kinder kommen morgens gecremt in die Einrichtung oder werden vor dem Aufenthalt im Freien eingecremt. Bei starkem Schwitzen und nach Wasserkontakt sollte direkt nachgecremt werden. Ansonsten wird mehrfach täglich bei Bedarf nachgecremt. Kindersonnencremes mit ausreichendem UV-A/ UV-B Lichtschutz und einem hohen Lichtschutzfaktor (mind. 30, besser 50) sind zu empfehlen.
Hautschutz bei sehr jungen Kindern
Kleinkinder und Babys gehören nicht in die direkte Sonne!
Außerdem empfiehlt es sich, Kinder unter einem Jahr nicht mit Sonnencreme einzucremen, da ihre Hautschutzbarriere noch zu durchlässig ist.
Sonnenschutz im Kitaalltag
Den Kindern wird das Thema Sonnenschutz mittels verschiedener Materialien und Methoden spielerisch in ihrer Lebenswelt vermittelt. Das Methodenhandout bietet dem pädagogischen Personal in den Kindertagesstätten tolle Ideen zu altersgerechten Angeboten und Anleitungen für Spiel-, Bewegungs- und Basteleinheiten und beinhaltet etliche Kopier- und Ausmalvorlagen.
Vorbildfunktion
Eltern und pädagogisches Fachpersonal sollten als gutes Vorbild voran gehen und die Maßnahmen der Sonnenschutzvereinbarung aktiv umsetzen.
Das bedeutet:
• UV-Index wird berücksichtigt
• Eincremen mit Sonnencreme vor dem Aufenthalt im Freien
• Tragen eines Sonnenhutes
• Eltern bringen ihre Kinder eingecremt in die Kita
• Schattenplätze werden beim Aufenthalt im Freien bevorzugt aufgesucht