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SunPass – Gesunder Sonnenspaß für Kinder

Ein Präventionsprogramm zum Sonnenschutz

Hintergrund
Seit den 70er Jahren steigt die Zahl der Hautkrebserkrankungen immer noch kontinuierlich an. Sonnenbrände in der frühen Kindheit und eine wiederkehrende hohe UV-Belastung sind bedeutende Risikofaktoren für eine Hautkrebserkrankung. Die ultraviolette (UV) Strahlung ist der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung der beiden häufigsten Hautkrebsformen, dem „Hellen Hautkrebs“ (Aktinische Keratose, Plattenepithelkarzinom und Basalzellkarzinom) und dem „Schwarzen Hautkrebs“, dem sogenannten malignen Melanom. Nach aktuellen Schätzungen des Instituts für Krebsepidemiologie bekommen in Deutschland jährlich fast 300.000 Menschen die Erstdiagnosen des Hellen Hautkrebses, mehr als 35.000 Menschen pro Jahr erkranken in Deutschland pro Jahr am malignen Melanom. Dabei sind immer häufiger auch jüngere Menschen im erwerbsfähigen Alter betroffen.

Dabei ist kaum eine andere Krebserkrankung durch gezielte präventive Maßnahmen so unmittelbar zu verhindern.

Und dazu kommt, dass die Haut von Kindern dünner und empfindlicher ist als die von Erwachsenen. Denn die hauteigene UV-Schutzbarriere entwickelt sich primär ab dem zweiten Lebensjahr und ist erst im Teenageralter vollständig abgeschlossen. Deswegen haben Kinder eine sehr kurze Eigenschutzzeit vor UV-Strahlung von nur fünf bis zehn Minuten.

Auch die Schädigung der Haut durch einen Sonnenbrand ist bei Kindern noch gefährlicher als bei Erwachsenen, weil die empfindlichen Stammzellen bei Kindern viel dichter unter der Hautoberfläche liegen und mit jedem Sonnenbrand geschädigt werden. Durch das Wachstum der Haut kommt es zur permanenten Zellteilung eben dieser geschädigten Zellen, die sich dadurch vervielfachen. Somit erhöht sich das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Ein Sonnenbrand mag optisch nach wenigen Tagen vergehen, doch die Schäden bleiben ein Leben lang bestehen, denn die Haut vergisst nie!

Deshalb wurde das Projekt ‚SunPass - Gesunder Sonnenspaß für Kinder‘ 2010 von der Europäischen Hautkrebsstiftung (ESCF) entwickelt. Das Präventionsprogramm wird seit 2012 mittlerweile von 13 der 16 Landeskrebsgesellschaften umgesetzt und seither ständig weiterentwickelt sowie an die Gegebenheiten in den unterschiedlichen Bundesländern adaptiert.

Alle Materialien werden in Abstimmung mit den Berufsverbänden der Dermatologen, den Facharbeitsgruppen, dem Bundesamt für Strahlenschutz und den Kooperationspartnern in den Ländern immer aktuell gehalten.

Heute verbringen Mädchen und Jungen häufig einen Großteil des Tages in der Kindertagesstätte. Die Verantwortung für den Sonnenschutz rückt damit immer mehr in den Aufgabenbereich des pädagogischen Personals. Um Eltern, Kinder und pädagogische Fachkräfte für das Thema Sonnenschutz zu sensibilisieren, wenden wir uns mit dem Hautkrebs-Präventionsprojekt „SunPass – Gesunder Sonnenspaß für Kinder“ deshalb direkt an die Kindergärten. Das Präventionsprojekt wird unmittelbar in der Lebenswelt der Kinder, der Kita, umgesetzt, um möglichst früh ein entsprechendes Gesundheitsverhalten einzuüben. Durch geeignete Sonnenschutzmaßnahmen und eine Verhaltensänderung kann die UV-Belastung der Kinder deutlich reduziert und somit langfristig das Erkrankungsrisiko für Hautkrebs gesenkt werden.

 

...zum Interview mit Professor Stockfleth