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PRESSEMELDUNG

Kindergärten erhalten Sonnenschutz-Zertifikat

Dermatologen setzen sich für Hautkrebs-Prävention ein

Bochum 13. Oktober 2015. Zwölf Kitas aus Bochum und Witten haben sich in diesem Jahr ins Zeug gelegt und Vorsorge getroffen, dass die Kinder ohne Sonnenbrand durch den Sommer kommen. Kinder sind durch UV-Strahlung besonders gefährdet. Ihre Haut ist dünn und hat nur einen geringen natürlichen Eigenschutz. Jeder Sonnenbrand im Kindesalter erhöht deutlich das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Daher ist es wichtig, schon früh einen verantwortungsvollen Umgang mit der Sonne zu erlernen. Dieses Anliegen verfolgt die Aktion „SunPass“ der Krebsgesellschaft NRW in Kooperation mit der IKK classic. Ärzte aus der Dermatologie des St. Josef-Hospitals (Direktor Prof. Eggert Stockfleth) gingen in zwölf Kindergärten in Bochum und Witten und schulten dort Eltern, Erzieherinnen und insgesamt 734 Kinder.

In einer Feierstunde im St. Josef-Hospital überreichten nun die Initiatoren die „Sonnenschutz-Zertifikate“ an die beteiligten Kitas. Seit dem Projektstart im April haben sie den Sonnenschutz zielstrebig umgesetzt – mit Spaß und großem Engagement. „Festgehalten sind alle wichtigen Punkte in einer Sonnenschutzvereinbarung, die konsequent umgesetzt wird, um die Kinder vor UV-Strahlen zu schützen. Kitas, die alle Punkte der Vereinbarungen erfüllen, erhalten die Auszeichnung „Sonnenschutzkindergarten“, berichtet Prof. Stockfleth. Er ist Vorsitzender der Europäischen Hautkrebsstiftung ESCF (European Skin Cancer Foundation), die das Konzept „SunPass“ entwickelt hat und seit 2009 mit Partnern in ganz Europa durchführt. 

„Es ist essentiell und von nachhaltiger Wirkung, den Umgang mit der Sonne so früh wie möglich zum Thema zu machen“, ergänzt Prof. Stockfleth: „Kindergärten sind dafür geeignet. Jedes fünfte Kindergartenkind hatte schon einen Sonnenbrand. Viele Eltern unterschätzen offenbar die Gefahr der Sonne.“ In einer ESCF-Umfrage gaben nur 14 Prozent der Eltern an, ihren Kindern Mützen zum Spielen im Freien mitzugeben. Nur jedes fünfte Elternteil achtet darauf, dass ihr Kind Kleidung trägt, die es vor der Sonne schützt.

Um das Bewusstsein zu schärfen, wollen die „Sun Pass“-Initiatoren die Kitas nicht nur informieren, sondern den aktiven Austausch mit den Eltern anregen. „Das große Interesse und die Lust, die Vorgaben auch kreativ umzusetzen, haben uns begeistert“, berichtet Petra Klimmek Regionalgeschäftsführerin der IKK classic aus Bochum: „Die Kinder haben Sonnenecken gestaltet, Bilder gemalt und gebastelt.“ Auch Dr. Margret Schrader, Geschäftsführerin der Krebsgesellschaft NRW, lobt das Engagement der Kitas.

Hautkrebs in Deutschland

Die Anzahl der Menschen, die in Deutschland an Hautkrebs erkranken, steigt nach Angaben der ESCF jährlich um sieben bis zehn Prozent und liegt derzeit bei mehr als 250.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Dabei wird bei rund 29.500 Menschen „Schwarzer Hautkrebs“ (Malignes Melanom) diagnostiziert. Der größte Risikofaktor für Hautkrebs ist die unsichtbare Sonnenstrahlung. Mit jedem Sonnenbrand steigt die Gefahr, später an Hautkrebs zu erkranken.

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