Die 16 Landeskrebsgesellschaften trafen sich unter dem Dach der Deutschen Krebsgesellschaft im Jahr 2018 erneut in den Ausschüssen Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit, Beratung und Prävention. Hierbei konnten zahlreiche neue Ideen entwickelt und bereits bestehende Angebote und Projekte überarbeitet werden. Ein wichtiges gemeinsames Projekt ist die Aktion „SunPass – Gesunder Sonnenspaß für Kinder“. Dieses wurde in diesem Jahr in elf Bundesländern umgesetzt. Der Start in zwei weiteren Bundesländern ist für das Jahr 2019 geplant.
Die positiven Wirkungen der Sonne kennen wir alle: das körperliche Wohlbefinden steigert sich, der Stoffwechsel wird angeregt und das für die Knochen wichtige Vitamin D wird ausgebildet. Doch die Sonne hat auch ihre „Schattenseiten“. Zu viel Sonne fördert das Sonnenbrandrisiko und damit die Gefahr, später an Hautkrebs zu erkranken. Besonders Sonnenbrände in der Kindheit gelten als ein Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs im Erwachsenenalter. Der Grund dafür ist, dass Kinderhaut noch besonders dünn und sensibel ist und die hauteigenen Schutzmechanismen noch nicht vollständig ausgebildet sind.
Die Anzahl der Neuerkrankungen mit einem Hauttumor ist in den letzten Jahren rapide angestiegen. Pro Jahr erhalten über 280.000 Menschen die Diagnose weißer oder schwarzer Hautkrebs; Tendenz steigend. Der Grund für die zunehmenden Fallzahlen ist unter anderem unser Schönheitsideal, aber auch das Urlaubs- und Freizeitverhalten hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert.
Aufgrund dieser Tatsachen wird ein Umdenken auch in unseren Breitengraden immer notwendiger. Deshalb hat die Europäische Hautkrebsstiftung mit dem Projekt „SunPass – Gesunder Sonnenspaß für Kinder“ ein wichtiges Vorsorgeprojekt ins Leben gerufen. Seit 2012 setzen die Landeskrebsgesellschaften das Projekt um. Denn um die Hautkrebserkrankungen einzudämmen muss bei den Kleinsten angefangen werden. Ganztagesplätze und Krippen sind zwei Neuerungen in der Kinderbetreuung, die eine Thematisierung von Sonnenschutz im Elementarbereich nötig machen. In den Sommermonaten ist es daher umso wichtiger, dass die Mitarbeitenden in Kindertagesstätten ebenso wie die Eltern über einen adäquaten Sonnenschutz informiert sind.
UV-Strahlen sind der größte Risikofaktor für Hautkrebs. Das Projekt „SunPass“ hat deshalb zum Ziel, Kindergärten zum Thema Sonnenschutz zu sensibilisieren und Maßnahmen zum Schutz der Kinder vor UV-Strahlung zu belohnen. Bei einem ersten Termin wird die teilnehmende Kindertagesstätte von den Mitarbeitenden der Landeskrebsgesellschaften besucht. Bei
einer Begehung des Außengeländes wird besprochen, wie der bisherige Umgang der Einrichtung mit dem Thema Sonne aussieht. Gemeinsam werden Maßnahmen entwickelt, die zum besseren Schutz der Kinder dienen, wie beispielsweise das Anschaffen eines Sonnensegels, das tägliche Eincremen sowie das Tragen von Hüten in den Sommermonaten.
Anschließend findet im Frühsommer eine Schulung der Eltern und pädagogischen Fachkräfte im Rahmen eines Elternabends statt. Dieser wird häufig in Kooperation mit Dermatologen durchgeführt. Bei dem Informationsabend werden die Entstehung von Hautkrebs, die Risikofaktoren sowie die hauteigenen Schutzmechanismen thematisiert, der Schwerpunkt liegt jedoch auf den empfohlenen Präventionsmaßnahmen. Auch die Kinder werden im Rahmen des Projektes altersgerecht einbezogen. Durch ein Ausmalbild sollen sie lernen, wie man sich nach einem Tag Aufenthalt in der Sonne fühlt. Die akuten Wirkungen der Sonne wie Sonnenstich und Sonnenbrand sind für die Kinder gut zu verstehen und auch, wie man sich mit Sonnencreme,
Kleidung und Schatten davor schützen kann.
Der letzte Termin beinhaltet die Übergabe des Zertifikats „SunPass-Kindergarten“, mit dem umgesetzte Maßnahmen zum Sonnenschutz belohnt werden. Im Jahr 2018 haben die elf teilnehmenden Landeskrebsgesellschaften insgesamt 110 Kindergärten zertifiziert. 48 Dermatologen haben sich insgesamt an der Durchführung des Projektes beteiligt. Um Nachhaltigkeit
zu gewährleisten konnten sich auch die Sonnenschutz-Kindergärten aus den vergangenen Jahren erneut zertifizieren lassen. Dieses Angebot haben landesweit 118 Kitas wahrgenommen. Somit haben weitere 8922 Kinder und Elternpaare von der Aktion SunPass in 2018 profitiert. An diesen Erfolg soll auch 2019 angeknüpft werden mit weiteren Neu- und Rezertifizierungen in insgesamt dreizehn Bundesländern.
Im sachsen-anhaltischen Braunsbedra wurde in einer Kindertagesstätte von ehrenamtlichen Helfern gemeinsam mit den Kindern und der Kita-Leitung auf das Lied „Wer will fleißige Handwerker sehn“ ein neuer Text „Wer will fleißige Sonnenschützer sehn“ gedichtet. Interessierte Kitas können sich bereits jetzt für das Projekt SunPass 2019 bei der jeweiligen Krebsgesellschaft informieren und anmelden.
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Infobox Ihre AnsprechpartnerInnen von SunPass
Krebsverband Baden-Württemberg e. V.
Vanessa Lenkenhoff, Tel. 0711 84810773
info@krebsverband-bw.de
Bayerische Krebsgesellschaft e. V.
Cornelia Gilbert, Tel. 089 5488400
gilbert@bayerische-krebsgesellschaft.de
Bremer Krebsgesellschaft e. V.
Yan Ren-Hässig, Tel. 0421 4919222
haessig@bremerkrebsgesellschaft.de
Hamburger Krebsgesellschaft e. V.
Svenja Sontag, Tel. 040 4134756814
s.sontag@krebshamburg.de
Hessische Krebsgesellschaft e. V.
Christina Berg, Tel. 069 13383670
berg@hessische-krebsgesellschaft.de
Niedersächsische Krebsgesellschaft e. V.
Jennifer Schiller, Tel. 0511 3885262
schiller@nds-krebsgesellschaft.de
Krebsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern e. V.
Grit Czapla, Tel. 0385 77883350
info@krebsgesellschaft-mv.de
Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e. V.
Pia Jansen, Tel. 0211 15760990
jansen@krebsgesellschaft-nrw.de
Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz e. V.
Christina Ehricht, Tel. 0261 988650
c.ehricht@krebsgesellschaft-rlp.de
Saarländische Krebsgesellschaft e. V.
Veronika Schomas, Tel. 0681 95906673
v.schomas@gmx.de
Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.
Sven Weise, Tel. 0345 4788110
sven.weise@krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de
Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft e. V.
Wienke Voß, Tel. 0431 8001085
voss@krebsgesellschaft-sh.de
Thüringische Krebsgesellschaft e. V.
Dr. Ulrike Laubscher, Tel. 03641 336986
laubscher@thueringische-krebsgesellschaft.de